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Fernsehtechnik

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Der WDR arbeitet auch im Fernsehen an einer Bündelung aller Abläufe. Wenn alles so läuft, wie es sich das Management vorstellt, hängen alle Fernsehmitarbeiterinnen in Zukunft fest am Bildschirm des „Journalisten-Cockpits“, wo das Redaktionssystem OpenMedia zur Schaltstelle für alles wird. In der WDR mediagroup werkelt seit 2011 ein Roboter namens A.D.A.M. daran, alle Archivkassetten auf digitale Datenträger einzulesen, pro Jahr 400.000 Stunden. Dafür wird er Schätzungen zufolge sieben Jahre benötigen. Aus dem Jahresbericht 2010 der WDR mediagroup: „Redakteure können damit künftig direkt auf digitales Videomaterial zurückgreifen, das Ausleihen von Kassetten gehört der Vergangenheit an. Die Digitalisierung des Archivs ist Herzstück der Digitalstrategie der WDR mediagroup, die komplette digitale Wertschöpfungskette abzudecken, an deren Ende die Vermarktung und Bereitstellung des hochwertigen WDR-Contents auf verschiedenen digitalen Plattformen steht.“ Auch das neu gedrehte Videomaterial wird in Zukunft auf die WDR-Server eingelesen, wo es dann senderweit – vielleicht auch ARD-weit – zur Verfügung steht. Im Journalisten-Cockpit können die Redakteurinnen dann auf das gesamte Material, aus dem die Sendung entsteht, zugreifen und die Sendung planen und, so wird vermutet, auch schon mal einen Grobschnitt der Videos anfertigen.
Das ganze Projekt nennen die Kolleginnen im WDR „TV 20:15“. In den dazugehörenden Planungspapieren, die im WDR-Intranet zu lesen sind, habe ich kein Wort darüber gefunden, wie die Tätigkeit der Freien Mitarbeiterinnen auf diesen vernetzten digitalen Plattformen aussehen könnte, wo denn ihr „Journalisten-Cockpit“ steht und ob eine Freie Mitarbeit an Sendungen ohne dauernde Anbindung an die WDR-Infrastruktur in Zukunft noch möglich ist. Für die Freien sei geplant, dass sie von woanders so arbeiten können als säßen Sie im WDR, versichert der zuständige Hauptabteilungsleiter. Ein wichtiges Thema für eine Beteiligung des Personalrats, der seit Juli 2011 auch für arbeitnehmerähnliche Freie Mitarbeiterinnen zuständig ist.
Kamera-Ausgabe und -Werkstatt
Die TV-Teams in Köln holen sich ihre Drehausrüstung aus Schränken in der Tiefgarage. Für speziellere Ausrüstung und bei Problemen kontaktieren sie aber die Kamera-Ausgabe im Gebäude „Arkaden”, das auf dem Buchcover abgebildet ist. Die Kolleginnen in der Kamera-Ausgabe können aber auch die journalistischen Freien Mitarbeiterinnen informieren, welche Ausrüstung für welche Zwecke benötigt wird – was also mit Steadycam und Steiger, Fahrradstativ, Weitwinkel und Superzoom zu machen ist und was nicht. Denn es sind bei vielen Dreheinsätzen die Freien Mitarbeiterinnen, die die Spezialausrüstung über die jeweilige Aufnahmeleitung buchen – noch bevor sie wissen, wer denn eigentlich die Kamerafrau ist. Manchmal kann die Kamerawerkstatt sogar etwas bauen, was es bisher noch nicht gab. Bei der Kamera-Ausgabe gibt es auch Ausrüstung zum „Selbstdrehen” – wenn das denn sinnvoll ist. In den Regionalstudios des WDR gelten jeweils unterschiedliche Regelungen
Ansichtsräume
Zur Vorbereitung des Videoschnitts gibt es im WDR sogenannte Ansichtsräume, die in der Regel fensterlos sind und in denen es mehrere Ansichtsplätze für jeweils unterschiedliche Disk- bzw. Kassettenformate stehen. Die Ansichtsräume haben in Köln eine eigene Dispositionsstelle, die unter der Kölner Telefondurchwahl 2125 erreichbar ist.
MAZ-Zwischenlager
Hier können alle möglichen Kassetten abgeholt werden, z. B. aus anderen Sendern überspielte Videos. Ort: MAZ-Komplex, Haus Rechtsschule, Köln
Ingestraum
Nicht „Inges Traum“, sondern der Ingest-Raum: Videomaterial, das für den Schnitt benötigt wird, kann hier schon mal vorab auf den Schnittserver eingelesen werden. Das passiert vor allem mit Live-Mitschnitten, Sportveranstaltungen und ähnlichen Videos, bei denen viele Stunden Material bearbeitet und zusammengestellt werden müssen.
MAKS
Wenn es um Dateien geht, nicht um Bänder oder DVDs, dann wandeln die Kolleginnen im „Medienaustausch- und Konvertierungsservice” alle möglichen Videoformate in diejenigen, die beim WDR genutzt werden können. Nur ein praktisches Beispiel: Ein Handyvideo aus Timbuktu soll über das Satellitentelefon per FTP, Filehoster oder Dropbox in den WDR hochgeladen werden, damit die MAKS es in ein MXF-File, vorzugsweise im H.264-Codec, wandelt und ins VPS lädt, oder auf den NAS. Von da aus übernimmt es die Cutterin ins ISIS. Wer jetzt fast alles verstanden hat, braucht nur ein kurzes Telefonat mit der MAKS, andere benötigen ein längeres. Auch die Frage, auf welchem technischen Wege ein Internetvideo denn ins Programm gelangt, kann MAKS beantworten: maks@wdr.de, 0221-220-3497, Ort: MAZ-Komplex, Haus Rechtsschule, Köln. (Im WDR-Telefonbuch war das Stichwort im Dezember 2011 noch nicht zu finden, deshalb hier die kompletten Kontaktdaten.)
Formatwandlung
Wer ein Videoband, einen Tonträger oder eine DVD hat, deren Inhalt im WDR-TV weiter verarbeitet werden soll, bringt das gute Stück in die Formatwandlung. Die überspielt das Material (derzeit, Januar 2012) vorzugsweise auf eine Digital-Beta-Kassette, welche im Gegensatz zu den anderen Tonträgern am Schnittplatz benutzt werden kann. Ort: Filmhaus, Appellhofplatz, Köln. Es hat historische Gründe, dass MAKS und Formatwandlung (noch) nicht zusammengelegt sind; verschiedene Abteilungen sind nämlich dafür zuständig.

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