Mitglied in einer der Gewerkschaften zu sein, die beim WDR aktiv sind, ist m.E. Pflicht für freie Mitarbeiterinnen.

Warum?
Die Segnungen der Tarifverträge für Freie sind nicht vom Himmel gefallen. Sie sind von den Gewerkschaften ausgehandelt und ausgefochten worden. Und Tarifverträge gelten nur für Gewerkschaftsmitglieder.

Glaubst Du nicht? Dann guckst Du ins Tarifvertragsgesetz.
Da steht in §4 Abs. 1: “Die Rechtsnormen des Tarifvertrags, die den Inhalt, den Abschluß oder die Beendigung von Arbeitsverhältnissen ordnen, gelten unmittelbar und zwingend zwischen den beiderseits Tarifgebundenen, die unter den Geltungsbereich des Tarifvertrags fallen.” Beiderseits Tarifgebundene – das sind die Gewerkschaftsmitglieder und der Arbeitgeber. Also die beiden Seiten des Tarifvertrags.

Warum wenden Arbeitgeber wie der WDR de facto die Tarifverträge dennoch auf alle an?
1. Weil Arbeitgeber kein Interesse daran haben, Gewerkschaftsmitglieder besser zu stellen als andere. Das würde den Gewerkschaften neue Mitglieder zutreiben.

2. Weil Arbeitgeber ein Interesse an Regeln haben, die für alle gelten, denn das macht das Arbeit Geben einfacher.

Und warum solltest Du beitreten, wo Du doch die Segnungen der Tarifverträge ohnehin genießen kannst?

Weil das die Gewerkschaften stärker macht. Dann können sie aus der Position der Stärke heraus in der Zukunft bessere Leistungen aushandeln. Die Arbeitgebervertreter zucken dann nicht mehr in Taarifverhandlungen mit den Schultern, wenn es um  neue Forderungen geht.

Meine Gewerkschaft ist ver.di. Da sind alle Berufe gemeinsam vertreten. Daneben ist im WDR noch der Deutsche Journalistenverband von Bedeutung, der nur journalistische Berufe organisiert.